Berlin: Abwassermonitoring deutet auf Abklingen der Grippewelle hin
In Berlin zeichnet sich ein Abklingen der Grippewelle ab. Dies belegen die aktuellen Daten des Abwassermonitorings des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) in Berlin.
Die heute im Epidemiologischen Wochenbericht des LAGeSo veröffentlichten Meldedaten nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) bestätigten die Ergebnisse des Abwassermonitorings vom 9. März. Gleichzeitig ist aus dem Wochenbericht abzulesen, dass es sich derzeit um die stärkste Influenzasaison seit Einführung des IfSG (2001) handelt. Mit bislang 13.677 Fällen wurden bereits jetzt mehr Grippefälle als in allen früheren Saisons von den zwölf Gesundheitsämtern in Berlin an das LAGeSo übermittelt.
Erste Veränderungen in der Dynamik der Influenza-Zahlen wurden im Abwasser nachgewiesen, noch bevor sie in den Meldedaten der Gesundheitsämter nach IfSG sichtbar wurden. Bereits in der vergangenen Woche konnte ein deutlicher Rückgang der Influenza-A-Viren im Berliner Abwasser festgestellt werden, und auch bei Influenza B zeigte sich ein erster Rückgang. Die Daten dieser Woche bestätigen diesen Trend: Influenza A nimmt weiter ab, während nun auch Influenza B-Viren spürbar rückläufig sind.
Der Präsident des LAGeSo, Alexander Straßmeir, fasst zusammen:
„In der aktuellen Grippewelle erweist sich das Berliner Abwassermonitoring des LAGeSo als effektives Instrument. Es ermöglicht nicht nur kurzfristige und verlässliche Aussagen zur Infektionslage, sondern hat auch einen zeitlichen Vorsprung gegenüber dem Meldesystem nach IfSG bewiesen.“
Das Berliner Abwasser wird seit Dezember 2023 neben Coronaviren (SARS-CoV-2-Surveillance) auch auf Influenzaviren untersucht. Zweimal wöchentlich werden Proben aus den Berliner Klärwerken in Ruhleben, Schönerlinde und Waßmannsdorf genommen. Das Monitoring führt das LAGeSo in Kooperation mit den Berliner Wasserbetrieben und dem Max-Delbrück-Center durch.
Das Abwassermonitoring hat sich bereits während der Corona-Pandemie bewährt. Unabhängig vom Melde- und Testverhalten der Bevölkerung ermöglicht es sowohl eine verlässliche und zeitnahe Einschätzung zur Viruslast als auch einen Überblick über aktuell zirkulierende Virusvarianten.
Quelle: Landesamt für Gesundheit und Soziales, Pressemitteilung vom 13.03.2025