Vor fünf Jahren: erster COVID-19-Patient bei Vivantes
Vivantes Klinika sicherten Gesundheitsversorgung während Pandemie
Vor fünf Jahren, am 1. März des Jahres 2019 wurde der erste COVID-19-Patient in das Vivantes Klinikum Neukölln eingeliefert. Bis Ende 2024 folgten ihm in allen Vivantes Klinika weitere 9.354 Patient*innen mit der Diagnose COVID-19. Leider konnten 1.579 von ihnen nicht gerettet werden und verstarben. Insgesamt 1.670 Patient*innen waren mindestens 24 Stunden auf der Intensivstation, 1.555 waren so schwer erkrankt, dass sie künstlich beatmet werden mussten.
Während der Pandemie sicherten die Vivantes Klinika die Gesundheitsversorgung Berlins und behandelten die Hälfte aller Corona-Patient*innen in Berliner Krankenhäusern. Dies geschah nach dem SAVE-Konzept in enger Zusammenarbeit mit der Charité Universitätsmedizin Berlin. In den drei Jahren der Pandemie 2020-2022 waren jedes Jahr mehr als 2.000 Patient*innen mit der Diagnose COVID-19 in den Vivantes Klinika stationär aufgenommen. In der Spitze waren es 2.817 im Jahr 2021 mit 716 Intensiv-Patient*innen, von denen 674 beatmet werden mussten.
Extrem schwierige Bedingungen
Die Bedingungen waren vor allem zu Beginn der Pandemie extrem schwierig und belastend. Es fehlte an Erfahrungen im Umgang mit dem Virus und der Behandlung der Erkrankten. Schutzmaterial und Tests waren zunächst weltweit knapp. Materialbeschaffung, Lagerung und Rationierung mussten neu organisiert werden. Die gesamte Krankenhausstruktur musste neu organisiert werden. Hygieneregeln mussten laufend an neue Vorgaben angepasst und kommuniziert werden. Der Personalbedarf, vor allem in den Intensivbereichen, war deutlich erhöht. Viele Mitarbeiter*innen infizierten sich selbst mit dem Virus während sie Patient*innen versorgten. Im Januar 2021 wurde das Vivantes Humboldt-Klinikum wegen des Ausbruchs einer neuen Virus-Variante unter Pendel-Quarantäne gestellt. Mehr als 1.200 Mitarbeiter*innen durften sich nur noch zu Hause oder im Klinikum aufhalten. Eine in dieser Form einzigartige Situation und Herausforderung für alle Beteiligten.
Prof. Dr. Sven Gläser, Chefarzt der der Klinik für Pneumologie und Infektiologie und stellvertretender Ärztlicher Direktor im Vivantes Klinikum Neukölln sowie Pandemiebeauftragter von Vivantes blickt zurück:
„Das Corona-Virus hat uns fast täglich vor neue medizinische, pflegerische und organisatorische Aufgaben gestellt, für die es keine Lösungen uns dem Lehrbuch gab. Wir haben vom ersten Tag an sehr eng mit der Charité zusammengearbeitet, sowohl im SAVE-Netzwerk als auch mit der Virologie, und die Krise gemeinsam bewältigt. Die Folgen der Pandemie sind bis heute zu spüren. Ich bin stolz auf unsere Teams, die diese Herausforderung wirklich sehr gut bewältigt haben.“
Vivantes sicherte die Gesundheitsversorgung in der Pandemie
Vivantes trug in dieser schwierigen Zeit mit vielen Kooperationspartnern einen erheblichen Anteil daran, dass Berlin die Pandemie bewältigen konnte:
- Auf dem Messegelände an der Jafféstrasse baute Vivantes in acht Wochen eine Reserveklinik mit 500 Betten auf. Eine weitere Corona Reserveklinik mit 200 Betten wurde im nicht mehr genutzten Vivantes Klinikum Prenzlauer Berg eingerichtet.
- Vivantes übernahm außerdem den Aufbau und Betrieb eines temporären Notfall-Pflegeheims für 118 Senior*innen in der Blücherstraße in Berlin-Kreuzberg.Im Auftrag des Landes Berlin beschaffte Vivantes bis Ende 202 rund 2.000 Tonnen Schutzmaterial wie Masken, Handschuhe oder Kittel.
- An drei Vivantes Standorten wurden Abklärungsstellen für Berlinerinnen und Berliner eingerichtet. Für Mitarbeitende standen an jedem Standort Teststellen zur Verfügung.
Corona hat mittlerweile zwar seinen Schrecken verloren, ist aber noch nicht vorbei: Auch im vergangenen Jahr wurden 734 COVID-19-Patient*innen in den Klinika von Vivantes behandelt, 87 mussten beatmet werden, 95 starben.
Der Vorsitzende der Vivantes-Geschäftsführung Dr. Johannes Danckert zieht dieses Fazit
„In der COVID-19 Pandemie haben wir gezeigt: Vivantes ist krisenfest. Dies vor allem, weil unsere Mitarbeiter*innen Großes geleistet haben. Die Vivantes Klinika und die Charité bildeten in enger Zusammenarbeit den Kern der öffentlichen Daseinsvorsorge. Wir haben bei Vivantes viele Lektionen in der Pandemie gelernt: So wurde zum Beispiel die Digitalisierung und spezielle Expertisen für Infektionsmedizin vorangetrieben. Das Vivantes Zentrum für Infektionsmedizin bündelt nun die Kompetenzen von Krankenhaushygiene, Infektiologie, Apotheken und Mikrobiologie. Und wir haben wertvolle Erfahrungen für die künftige Planung von Krankenhäusern gewonnen. Ich hoffe, dass auch die öffentliche Hand aus der überstandenen Pandemie lernt und in die Resilienz der kritischen Infrastruktur, zu denen auch die Krankenhäuser gehören, investiert. Denn es ist nicht die Frage, ob weitere Krisen kommen, sondern nur wann uns diese wieder fordern.“
Quelle: Vivantes, Pressemitteilung vom 27.02.2025