KZV Berlin: „ePA für alle“: Datensicherheit vor Geschwindigkeit
„Bevor die elektronische Patientenakte (ePA) für alle flächendeckend ausgerollt wird, muss unbedingt klar sein, dass keine Sicherheitsbedenken mehr bestehen. Sicherheit hat Vorrang vor Geschwindigkeit“,
betont die stellvertretende Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV) Berlin, Dr. Jana Lo Scalzo, angesichts der Mitte Januar begonnenen Testphase. Ende letztes Jahr hatte der Chaos Computer Club noch „besorgniserregende Sicherheitsprobleme“ bei der ePA festgestellt.
Derzeit läuft der Test in den drei Modellregionen Hamburg, Franken und in Teilen Nordrhein-Westfalens. Die Ergebnisse sollen darüber entscheiden, wann genau der Start für den flächendeckenden, bundesweiten Rollout der ePA stattfinden soll. Alle Leistungserbringer müssen sie dann verpflichtend nutzen. Bereits seit dem 15. Januar erhalten alle gesetzlich Versicherten von ihrer Krankenkasse eine ePA, es sei denn, sie haben zuvor widersprochen.
Die ePA enthält sowohl wichtige Gesundheitsdaten, zum Beispiel Befunde, Diagnosen und Therapiemaßnahmen, als auch strukturierte Informationsobjekte, wie eine Medikationsliste und das Zahnbonusheft. Zahnärzte und andere Gesundheitsberufe können diese Daten einstellen und einsehen. Für die Einstellung der Daten können Zahnarztpraxen wie bisher auch BEMA-Positionen abrechnen.
Lo Scalzo bilanziert:
„Die Befürworter der ePA versprechen den Leistungserbringern einen geringen Pflegeaufwand und die Erleichterung ihrer täglichen Praxisarbeit. Dazu muss das System aber erst einmal sicher eingeführt werden und dann auch zuverlässig und unkompliziert funktionieren. Wir werden den Prozess weiter aufmerksam beobachten.“
Quelle: KZV Berlin, Pressemitteilung vom 23.01.2025