BZÄK: Demographischer Wandel, Fachkräftemangel und überlastete Sozialversicherungssysteme
Münsteraner Erklärung der Bundeszahnärztekammer
Aufgrund einer sich dramatisch verschärfenden demographischen Situation sehen sich Gesellschaft und Politik mit Finanzierungsfragen sowie die Arbeitsmärkte mit einem nie dagewesenen Fachkräftemangel konfrontiert. Der Vorstand der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) hat auf seiner Klausurtagung 2024 diese Fragen und mögliche Lösungsansätze diskutiert.
Die Kernbotschaften:
– Mehr Eigenverantwortung in der reformierten Dualität
Ein reformiertes duales Krankenversicherungssystem sollte gesetzliche und private Krankenversicherung stärken. Ein solides System, in dem Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger ein größeres Gewicht erhält, die Grundversorgung durch eine nachhaltige Reform auf der Einnahmen- wie der Ausgabenseite qualitativ auf einem angemessenen Niveau erhalten bleibt.
– Fachkräftemangel: Nachhaltige Maßnahmen der Gewinnung und Sicherung
Dramatisch sind die Vorhersagen für das (zahn)medizinische Fachpersonal. Neben einer aktivierenden Arbeitsmarktpolitik, der Begrenzung von Sozialversicherungsbeiträgen und weiteren allgemein-politischen Überlegungen müssen die Praxen von Aufwand befreit werden. Adäquate Gehälter und Arbeitszeiten sind zudem Maßnahmen in den Praxen selbst, müssen aber ermöglicht werden. Die Anwerbung von ausländischen Fachkräften muss ethischen Standards entsprechen.
Es ist ein gemeinsamer Kraftakt von Politik, Gesellschaft und den Akteuren im Gesundheitswesen erforderlich, um Lösungen mit Potential erfolgreich umzusetzen.
Quelle: Bundeszahnärztekammer, Pressemitteilung vom 30.08.2024