zFH: Statusberichte von den Standorten

Neue Berichte mit herzlichen Dank an die Berichterstatter:

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08.10.2015 – ZA Dr. Peter Nachtweh – Neuer zahnärztlicher Ersthelferstandort Messehalle 26 nimmt ab Montag, 12. Oktober 2015 seinen Dienst auf

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Sehr geehrter Herr Ge….,

Herr Gneist, Herr und Frau Kräling, Herr Sava und ich haben heute Nachmittag in der Messehalle 26 eine Ortsbesichtigung durchgeführt.

Herr Sava wird noch zwei weitere Zahnärzte mit ins Boot bringen, so dass wir glauben, dass die Mannschaft der Voruntersucher für den Anfang gebildet worden ist.

Herr Gneist wird nach Bedarf auch noch untersuchen. Jedoch wird er sich weiterhin als Supervisor in den anderen Notunterkünften um die zahnärztliche Versorgung der Flüchtlinge kümmern. So hat er für den Standort Messe 26 einen älteren zahnärztlichen Untersuchungsstuhl organisiert, der in den nächsten Tagen angeliefert werden wird. Während das Team vor Ort mit dem Screening erst beginnen wollte, wenn der Stuhl geliefert worden ist, denke ich, dass wir in der nächsten Woche starten könnten, weil wir eigentlich auch zuerst auf einem einfachen Bürostuhl untersuchen können, wie wir es auch schon an anderen Standorten praktiziert haben.

  • Das Team wird am Sonntag um 10:00 Uhr den vorgesehenen Raum übernehmen und einrichten mit den Dingen, die für eine Untersuchung obligat sind. Ich darf Sie also höflich bitten, den Dienstplan für Messe 26 / ICC beginnend mit Montag, dem 12. Oktober zu öffnen.
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  • Als Weiterbehandler stehen vorerst nur Herr und Frau Kräling und ich zur Verfügung. Wir werden uns ab sofort darum bemühen, in der näheren Umgebung des Messegeländes, durch persönliche Kontakte neue Praxen für eine Weiterbehandlung zu gewinnen. Wir werden ausdrücklich die Zahnklinik in der Aßmannshauserstraße nicht in unsere Überlegungen miteinbeziehen.
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  • Wenn Sie aus Ihrer Kenntnis der Örtlichkeit um den Theodor – Heuss – Platz herum unter den Neuzugängen, die in ihrer Praxis behandeln wollen, mir Tipps und Namen nennen könnten, wäre ich Ihnen sehr dankbar. Genauso könnten Sie den einen oder anderen Helfer zu uns umlenken, wenn er bisher noch nicht richtig zum Zuge gekommen ist.

Herr Sava wird noch den E- Mail – Kontakt zu seinen beiden Kollegen herstellen. Ich glaube, Sie brauchen für diese Beiden kein Begrüßungsschreiben zu verfassen. Ich werde die Adressen in Ihren Verteiler geben.

Ich bedanke mich bei allen und wünsche einen guten Fußballabend.

Peter Nachtweh

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08.10.2015 – ZÄ Sabine Schweden – Olympiapark

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Hallo lieber Herr Ge….,

als Nachtrag zu meinem gestrigen Bericht muss ich leider noch mitteilen, dass die mobile Einheit am Olympiapark leider noch nicht eingesetzt werden kann!

2015-09-26-olympiapark-1Der Kollege, der die Funktionstüchtigkeit der Einheit „an seinem Küchentisch“ getestet hat, hatte leider dort nicht die Möglichkeit Übertragungsinstrumente zum Check des Motors auszuführen! Nur Absaug- und Kompressorfunktionen scheinen in Ordnung! Wir werden morgen früh nochmal alles testen und müssen dann sehen ob der technische Dienst des damaligen Verkäufers der Einheit noch vor der ersten Inbetriebnahme des Gerätes im Olympiapark eingeschaltet werden muss!

Es zeigt sich aber schon jetzt, dass für die sich ständig wiederholenden, notwendigen Wartungsarbeiten jedes Mal der technische Kundendienst des Dentaldepots hier tätig werden muss….!

Bis zur Abklärung also weiter versuchen mit Sonde/Excavator o.ä. zu trepanieren…

Dadurch, dass fast täglich neue Menschen hier eintreffen, andere Menschen den Olympiapark zur Registrierung verlassen und danach nicht mehr hierhin zurückkehren, geht den vor Ort tätigen Ärzten und Zahnärzten die „Arbeit“ nicht aus.

Für alle Helfenden ist das Problem begleitende Dolmetscher/Transporte/Praxen bzw. Kliniken zu organisieren gleichermaßen aufwendig und belastend.

Wir können zwar mit unseren eigenen Mobiltelefonen telefonieren (wehe dem der keine Flatrate hat!) aber leider haben wir z.Zt. kein Internet oder ein „Stationstelefon“ und auch keine Kraft die unser „Büro“ organisiert und uns diesbezüglich den Rücken freihält!

2015-10-05-olympiapark-2Eine logistische Meisterleistung aller am Olympiapark Tätigen:

In den letzten vier (4) Wochen wurden mehr als viertausendfünfhundert (4500) Hilfsbedürftige Menschen durch den Olympiapark „geschleust“ ! Diese Zahl beruht auf der vorläufigen Auswertung des Betreibers der Anlage, wäre aber eher nach oben zu korrigieren. Sehr viele dieser Menschen haben medizinische/zahnmedizinische Hilfe in unserem Sanibunker gesucht!

Selbstverständlich dürfen Sie die Fotos verwenden. Falls von Interesse hänge ich noch ein Bild von mir während einer Behandlung an.
– ohne meine mit Licht ausgestattete Brille wäre eine „Arbeit“ hier noch schwerer möglich!

Da wir nur die in einer Umkleidekabine übliche Deckenbeleuchtung zur Verfügung haben, haben sich auch die anderen hier tätigen Kollegen mit irgendeiner Art Kopfbeleuchtung ausgestattet….

Der „Massagestuhl“ lässt sich in der Höhe gar nicht, im Rückenbereich nur mit Hilfe in Sitz- oder Liegeposition verstellen (Hallo Rücken!)….aber besser als ein Gartenstuhl ist diese Lösung auf jeden Fall.

Herzlichst

Sabine Schweden

 

08.10.2015 – ZA Gerhard Gneist – Neuer LaGeSo Standort Bundesallee

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Ich war heute Morgen mit den Verantwortlichen zur Besichtigung in der Bundesallee 171, in dem ab den 15.10.2015!!!!!, die Registrierung der Flüchtlinge stattfinden soll. Das LaGeSo in der Turmstraße soll dann geschlossen werden.

Die Bundesallee 171 war ein altes Sparkassen Gebäude, in dem die Vorstände, über den Dächern von Berlin speisten. Alles hat noch 70-Jahre-Chic und wurde die letzten Jahre als Filmkulisse genutzt. Eine „coole Location“!!!!!

  • In dieses Gebäude kommen nur die Menschen, aus ihren Not-Unterkünften, die dort registriert werden.
  • Keine Menschen sollen ohne Registrierung zurück in ihre Unterkünfte geschickt werden!!!!
  • Es stehen im Erdgeschoß zwei Räume zur ärztlichen Versorgung, im Erdgeschoss zur Verfügung.

Ich bin der Meinung, dass wir Zahnärzte nicht in der Bundesallee tätig werden müssen.

Da die Menschen aus ihren Not-Unterkünften mit Bussen und mit einem festen Termin zur Registrierung gebracht werden und anschließend wieder zurück, halte ich es für notwendiger, die Menschen in ihren Unterkünften zu screenen und gegebenenfalls von dort aus zu einer Weiterbehandlungspraxis zu schicken.

In den Unterkünften haben die Flüchtlinge viel Zeit und brauchen keine Angst zu haben, dass ihre „Nummer“ aufgerufen wird, während sie beim Zahnarzt sind.

Gerhard Gneist

Lieber Uwe, kannst Du meinen Bericht bitte versenden und um Stellungnahmen der anderen Helfer bitten.
Lg

Von meinem iPad gesendet

Anmerkung Ge….: Tagesspiegel berichtet 08.10. um 22:07 Uhr:
a) Bundesallee soll am 15. Oktober eröffnet werden.
b) Die überlastete Aufnahmestelle in Moabit soll zuständig für Flüchtlinge bleiben, die länger als drei Monate in Berlin sind. In der Bundesallee sollen Neuankömmlinge aufgenommen werden. Diese machen die Hälfte der Lageso-Besucher aus.

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