KZV und ZÄK Berlin: Sparpolitik der Bundesregierung gefährdet die zahnärztliche Versorgung

Die Zahnärztekammer (ZÄK) Berlin und die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV) Berlin unterstützen die Demonstration des Verbands medizinischer Fachberufe e. V. (VmF) am 8. September 2023 in Berlin. Ab 13 Uhr protestieren (Zahn-)Ärztinnen und -Ärzte gemeinsam mit Zahnmedizinischen und Medizinischen Fachangestellten vor dem Brandenburger Tor, um die Politik auf die dramatischen Missstände im ambulanten Gesundheitswesen aufmerksam zu machen.

„Mit den neuen Spargesetzen der Bundesregierung und der darin festgeschriebenen Budgetierung zahnmedizinischer Leistungen wird unser Gesundheitssystem zu Lasten der Patientenversorgung kaputtgespart“, erläutert Dr. Karsten Heegewaldt, Präsident der ZÄK Berlin. „Die Lage ist sehr ernst. Wenn die Budgetierung und die damit nicht vollumfängliche Vergütung erbrachter zahnmedizinischer Leistungen nicht schnell gestoppt wird, droht ein Praxissterben und Patientinnen und Patienten müssen mit langen Wartezeiten rechnen.“

„Was muss noch passieren, damit die Politik begreift, dass es so nicht weitergeht? Die derzeitigen Rahmenbedingungen für Praxen sind existenzgefährdend und betreffen nicht nur die Patientinnen und Patienten und die Zahnärzteschaft“, ergänzt Zahnärztin Barbara Plaster, Vizepräsidentin der ZÄK Berlin. „Alle Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) sind leider genauso involviert. Schon jetzt sind viele Praxen durch Inflation, hohe Energiekosten, nicht mehr kostendeckenden Kassenvergütungen sowie Fachkräftemangel am Ende ihrer Leistungsfähigkeit. Die neu hinzugekommenen Spargesetze machen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und des Lohnniveaus von ZFA nun endgültig unmöglich und lassen viele Fachkräfte in andere Berufe abwandern.“

Dr. Jana Lo Scalzo, stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes der KZV Berlin: „Mit ihrer kurzsichtigen Kostendämpfungspolitik hat die Bundesregierung nicht nur die Mittel für zahnärztliche Leistungen seit 2023 durch eine strikte Budgetierung begrenzt und damit die erforderlichen Finanzmittel für die dringend notwendige und erst im Juli 2021 in den GKV-Leistungskatalog aufgenommene präventionsorientierte Parodontitistherapie entzogen. Zugleich wird den Praxen durch die aktuellen Einsparungen jegliche Planungssicherheit genommen, was letztlich zu einer direkten Gefährdung für die flächendeckende zahnärztliche Patientenversorgung vor allem in ländlichen und strukturschwachen Regionen in Deutschland führt. Wir können nicht tatenlos zusehen, wie die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten fahrlässig aufs Spiel gesetzt wird. Nur wenn wir gemeinsam mit unseren Praxisteams gegen diese verantwortungslose Gesundheitspolitik ‚Zähne zeigen‘, haben wir eine Chance, dass die Budgetierung wieder zurückgenommen wird – mit dem Ergebnis, eine auf das Patientenwohl fokussierte Versorgung langfristig zu erhalten und die Arbeit unserer Praxisteams angemessen vergüten zu können.“

Quelle: KZV Berlin und ZÄK Berlin, Pressemitteilung vom 31.08.2023

 

28.08.2023:

Gegen das Kaputtsparen der Praxen durch die Politik
Gemeinsamer Protest – seien Sie am 8. September dabei!

Die Zahnärztekammer (ZÄK) Berlin und die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV) Berlin rufen die Berliner Zahnärztinnen und Zahnärzte mit ihren Teams gemeinsam zum Protest auf: Kommen Sie am Freitag, 8. September 2023 um 13 Uhr zum Brandenburger Tor und zeigen Sie der Gesundheitspolitik die Rote Karte!

Auf Initiative des Verbands medizinischer Fachberufe e.V. (VmF) protestieren die Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) Seite an Seite mit uns Zahnärztinnen und Zahnärzten, denn nur wenn es den Praxisinhaberinnen bzw. Praxisinhabern gut geht, dann kann es auch den ZFA gut gehen.

Dr. Karsten Heegewaldt und ZÄ Barbara Plaster, Präsident und Vizepräsidentin der Zahnärztekammer Berlin, sowie weitere Mitglieder der Vorstände von ZÄK und KZV Berlin sind vor Ort und werden auf die Belange der Berliner Kolleginnen und Kollegen eingehen: Wir protestieren gegen Budgetierung, gegen Einsparungen in Zeiten von Inflation und setzen uns für die GOZ-Punktwert-Erhöhung sowie für die Stärkung der ambulanten Zahnmedizin ein!

Im Herbst soll das Gesetz zur finanziellen Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-FinStG) in einer erweiterten Fassung auf den Weg gebracht werden. Hierbei wird mit weiteren, noch größeren finanziellen Einbußen für uns Zahnärztinnen und Zahnärzte gerechnet; diejenigen Leistungen, die bislang noch nicht budgetiert werden, sollen hierbei berücksichtigt werden. Dies gilt es zu verhindern!

Wir bitten Sie daher, den Protesttag am 8.9.2023 von 13.00 bis 15.00 Uhr in Ihrer Terminplanung zu berücksichtigen, sich die Zeit zu nehmen und zum Brandenburger Tor zu kommen. Es werden auch zahlreiche Zahnärztinnen und Zahnärzte mit ihren Teams aus anderen Bundesländern erwartet. Für eine bessere Planung der Sicherheit bitten die Behörden vor Ort um Anmeldung.