Mehrheit ist Mehrheit – ein Nachtrag zur Wahl für die Ausschüsse in der ZÄK Berlin

Mehrheit ist Mehrheit – so möchte der Berliner Verband das gerne sehen. Am Beispiel des Ausschusses zur Rechnungsprüfung in der Zahnärztekammer lässt sich das deutlich zeigen: Der Berliner Kammer-Vorstand lässt die Rechnungsprüfung nur von seinen eigenen Vertrauten vornehmen. Zudem ist von den drei Auserwählten keiner Mitglied in der Delegierten-Versammlung, der von den Zahnärzten gewählten Vertretung. Daher können die in der Versammlung geführten Diskussionen keinen Einfluss auf die Prüfung nehmen.

Unser Antrag, den drei vom Vorstand vorgesehenen Mitgliedern noch zwei weitere aus der Versammlung zu Seite zur stellen, scheiterte. Die Erweiterung des Ausschusses zur Rechnungsprüfung auf fünf Mitglieder wäre problemlos möglich gewesen. Aber die Äußerung des Präsidenten (und Versammlungsleiters) Dr. Schmiedel gab die Richtung zur Abstimmung vor. Sinngemäß sagte er: „Klingt vernünftig – aber ich bin dagegen.“

Trotzdem scheiterte dieser Antrag in einer offenen Abstimmung nur denkbar knapp. Mit zwanzig Ja-Stimmen zu zwanzig Nein-Stimmen fand dieser Vorschlag keine Mehrheit. Pikanterweise kam die entscheidende Nein-Stimme von der Vertreterin der Hochschulen. Diese Vertreterin ist aber nicht gewählt – sondern wird in die Delegierten-Versammlung „entsandt“.

Solche Entsendungen sind auch in anderen Zahnärztekammern üblich – um die Belange der Hochschule in der Kammer zu vertreten. Jedoch üblicherweise ohne zusätzliches Stimmrecht, da die an der Hochschule tätigen Zahnärzte bereits über die Listen zur Kammerwahl ihre Wahl getätigt haben. Aber diesen Berliner Kammervorstand kümmert das nicht: Mehrheit ist eben Mehrheit – auch wenn es keine ist.

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Dr. Andreas Hessberger
ist
– Mitglied der Delegierten-Versammlung der ZÄK Berlin
– Mitglied der Vertreterversammlung der KZV Berlin
– Mitglied im KZV-Haushaltsausschuss
– Mitglied im Zulassungsausschuss