VZB: Kennen Sie den Begriff „Counterparty-Risiko“?

Er bezeichnet das Risiko, dass eine Vertragspartei in einem Finanzgeschäft ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann, also ggfs. zahlungsunfähig oder anderweitig nicht mehr leistungsfähig wird. Es beschreibt demnach das mögliche Ausfallrisiko einer Anlage.

Auch zum Counterparty-Risiko wurde in den Vertreterversammlungen des VZB ausgeführt. In großen Baumdiagrammen wurden die einzelnen Geschäftspartner benannt und jeweils aufgeschlüsselt nach Beteiligungen, Immobilien und Darlehen dreifarbig dargestellt. Hier ein Beispiel aus der VV vom 28.03.2020:

 

 

Nachdem diese Übersicht 2020 noch eine Seite füllte, füllte sie in der VV vom 26.03.2022 schon 2 Präsentationsseiten, was zeigt, dass die Anzahl zwischenzeitlich zugenommen hatte. Die Firmen (z.B. RPlanet Earth = RP) wurden zudem einzeln hervorgehoben und gezeigt, mit welchen Beträgen das VZB zum Stichtag jeweils investiert war.

 

 

In diesen Darstellungen finden sich neben RP auch die Namen der Beteiligungen, von denen z.B. der Kollege Dohmeier (BUZ 2.0.) heute, trotz fast 20 Jahren Mitgliedschaft in der VV behauptet, dass er noch immer nicht genug informiert gewesen sei: 12.18.-Gruppe (Ibiza), Magna, die Engel und Völkers-Gruppe (EV) oder auch Hanse Garnelen. Dabei wurden diese Übersichten jährlich aktualisiert und den Vertretern vorgestellt. Aus diesen Darstellungen konnte die VV beispielsweise auch ersehen, dass das Engagement des VZB in den USA (RP) innerhalb von 2 Jahren von 80 auf 118,5 Mio € und die Investitionen in die 12.18.-Gruppe (inkl. Ibiza) von 272,8 Mio € auf 382,3 € und von 6 Mio GBP auf 24 GBP gestiegen waren. Die Gesamtinvestition in die EV Ventures erhöhte sich im selben Zeitraum ebenfalls um 66,38 Mio €. Demnach stieg das Counterparty-Risiko hier stetig und darüber wurde die VV auch unterrichtet.

Zu RP und der 12.18.Gruppe wurde das Folgende im Protokoll festgehalten:

„Das Investment bei rPlanetEarth ist nach einigen Problemen und Verzögerungen auf einem guten Weg. Es wurde die strategische Entscheidung getroffen, die Beteiligung bis zum Break Even weiterzuentwickeln. Aber auch im Jahr 2021 wird nochmals vorsorglich eine Abschreibung auf die Investition vorgenommen.

– Die gemeinsamen Investmentaktivitäten mit der 12.18-Gruppe haben sich umfangreicher verändert. Das VZB ist aktuell mit 50 % an der Gesellschaft beteiligt. Das Gesamtengagement setzt sich zusammen aus der Beteiligung an der Gesellschaft und verschiedene Beteiligungen an Hotelprojekten mit Finanzierungen wie MareMüritz, Teneriffa, Schottland, Sardinien, Sylt, Ibiza und Boltenhagen. Die Struktur über VZB/Goltstein/VZB Achte fungiert in diesem Zusammenhang als RETT-Blocker. Hier wurden – auch durch direktes Mitwirken in der Gesellschaft in den letzten 24 Monaten Meilensteine in der Entwicklung und Konsolidierung erreicht.“

Obwohl in der VV vom 26.03.2022 auch über Abschreibungen bei RP berichtet wurde, finden sich im Protokoll zu diesem Themenkomplex keine Fragen der Vertreter Klutke, Miletić und Dohmeier.

Halten Sie es für plausibel, wenn die sich selbst als „Aufklärer“ bezeichnenden Kollegen und Kolleginnen in Chats verbreiten, dass sie von der Ausrichtung und Zusammensetzung des VZB-Anlageportfolio nichts gewusst hätten?