Information der Zahnärztekammer Berlin: Betrugs- und Untreuefall im Philipp-Pfaff-Institut

Amtliche Mitteilung der Zahnärztekammer Berlin:

Nach einer umfassenden Information der Delegierten der Zahnärztekammer Berlin im Rahmen der vergangenen Delegiertenversammlung am 18.10.2018 ist es unsere Pflicht und unser Wunsch, auch die übrigen Mitglieder der Zahnärztekammer Berlin über eine Veruntreuung von Geldern an unserem Fortbildungsinstitut, dem Philipp-Pfaff-Institut (PPI), zu informieren.

Im Nachgang zu einer steuerlichen Querprüfung im Frühjahr dieses Jahres wurde durch den Geschäftsführer des Instituts, Dr. Thilo Schmidt-Rogge, entdeckt, dass in der Buchhaltung des PPI zu Unrecht Überweisungen getätigt wurden. Die unverzüglich informierten Gesellschafter des PPI, die Landeszahnärztekammer Brandenburg und die Zahnärztekammer Berlin, haben daraufhin erste Sicherungsmaßnahmen in Bezug auf den von der Buchhaltung genutzten PC und die dort gespeicherten Daten vorgenommen und eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit der Aufklärung des Untreueverdachts beauftragt. Gleichermaßen haben die Gesellschafter die Wirtschaftsprüfer angewiesen, auch eine etwaige Beteiligung von Dr. Schmidt-Rogge an den Vorfällen zu prüfen.

Die Wirtschaftsprüfer konnten nach Abschluss ihrer Tätigkeit explizit bestätigen, dass „Dr. Schmidt-Rogge nicht gegen die vorhandenen Regelungen hinsichtlich des Zahlungsprozesses verstoßen“ hat und es keinerlei Anhaltspunkte gibt, „dass der Geschäftsführer Dr. Thilo Schmidt-Rogge nicht die Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmanns im Sinne des § 43 Abs. 1 GmbHG angewandt hat“. Wir danken Dr. Schmidt-Rogge ausdrücklich für die umfassende Unterstützung bei der Aufklärung des Sachverhalts und versichern an dieser Stelle allen Mitgliedern der Zahnärztekammer Berlin, dass das PPI bei Herrn Dr. Schmidt-Rogge in den besten Händen ist.

Neben der Entlastung des Geschäftsführers zeigte der Bericht der Wirtschaftsprüfer jedoch, dass die Leiterin der Buchhaltung in den vergangenen elf Jahren in weit mehr als 100 Fällen mit höchster krimineller Energie und großer Raffinesse Einnahmen aus Fortbildungskursen auf ihr Konto gebucht, Honorarrechnungen von Referentinnen und Referenten gefälscht und damit über 330.000 Euro veruntreut hat. Dabei hat sie die Vielzahl von Referenten am PPI und die sehr große Anzahl an Einzelüberweisungen in betrügerischer Weise für ihre Zwecke zu missbrauchen gewusst.

Aufgrund der guten wirtschaftlichen Situation des PPI, die von Dr. Schmidt-Rogge und seinem Team von exzellenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den vergangenen zwölf Jahren erreicht wurde, wird für das PPI und die Gesellschafter der hohe Verlust verkraftbar sein und die Situation des PPI als eines der renommiertesten zahnärztlichen Fortbildungsinstitute nicht gefährden. Zu keiner Zeit sind Referentinnen und Referenten, Fortbildungsteilnehmer oder öffentliche Stellen durch die Tat der Buchhalterin geschädigt worden.

Die straf- und zivilrechtliche Aufarbeitung der Veruntreuung erfolgt zurzeit und wird vollumfänglich und transparent fortgesetzt.

Zahnärztekammer Berlin

Dr. Karsten Heegewaldt – Präsident
Dr. Michael Dreyer – Vizepräsident

 

Quelle: Amtliche Mitteilung der Zahnärztekammer Berlin
Fundstelle: Webseite ZÄKPresseMBZNovember 2018 – Amtliches, Seite 55