Flüchtlingshilfe: Perspektiven für den Standort Wilmersdorf

Nachfolgend der Bericht von Herrn Dr. Peter Nachtweh von Sonnabend, 05.09.2015 mit Schwerpunkt vom Standort Wilmersdorf:

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Helfer und Helferinnen, liebe Mitstreiter,

heute war ich am Ruhetag des LaGeSo in der Turmstraße zusammen mit Herrn Dr. Dohmeier, um eine Bestandsaufnahme und Zukunftsplanung für die nächste Woche durchzuführen.

Herr Dohmeier hat eindrucksvolle Fotos gemacht. Er wird eine Rundmail für den Bereich Moabit abfassen und versenden. Ich beschränke mich wieder auf Wilmersdorf und berichte aus meiner Sicht.

Morgen ziehen wir um, und zwar in einen anderen Trakt, der bisher vom ASB genutzt wurde. In Absprache mit unseren Nachbarn, den Ärzten habe ich heute einen schönen bescheidenen Raum für uns reserviert.

  • Ab Montag geht man also noch im Durchgang zum Hof direkt nach rechts, links werden die Spenden angenommen, bleibt im Erdgeschoss und sucht den letzten Behandlungsraum auf der linken Seite auf, genau gegenüber befinden sich die Toiletten.
  • Alles wird gut, besonders dann, wenn endlich der Untersuchungsstuhl steht.
  • Wir bekommen im Gang einen eigenen Wartebereich.
  • Wir sollen und dürfen unsere Zahnheilkunde unabhängig von den Belangen der Humanmediziner ausüben und auch organisieren.
  • Die Mediziner würden aber gerne in der von uns nicht genutzten Zeit auch unser Sprechzimmer nutzen. Natürlich habe ich zugesagt.
  • Unsere Sprechzeiten sind jetzt fest angekündigt.
  • Wer kann, der soll und darf dafür sorgen, dass diese Ankündigungen noch aufdringlicher und sichtbarer verbreitet werden. Unsere ZÄK hat Piktogramme versprochen.

Ich hatte dann heute noch die Gelegenheit mit Philip Bertram, dem Kopf von „Wilmersdorf hilft“ zu sprechen. Unsere Themen waren der Transport unserer potentiellen Patienten in die Praxen und der Versicherungsschein, den angeblich alle Registrierten haben sollen, den aber niemand vorlegen kann. Herr Bertram hat auch Kontakt aufgenommen mit der BVG. Am Dienstag bekommt er Einzelfahrscheine und Gruppenfahrscheine in großer Anzahl von der BVG geschenkt. In einigen Monaten werden die Registrierten mit ihrem Unterlagenpaket auch eine Berlin-Card bekommen, mit der sie kostenfrei die Verkehrsmittel nutzen dürfen.

Ich werde morgen für unsere Belange zur Überbrückung eine gewisse Anzahl von Fahrkarten kaufen, die auch nur für unsere Patienten und die Begleitperson bestimmt sind. Ich werde einen internen Vermerk schreiben, wo diese Fahrkarten versteckt sind. Wahrscheinlich liegen sie in dem Ordner. Bitte notieren, wie viele Sie für welche Fahrt ausgegeben haben. Danke.

Zum Thema Versicherungsschein wird Herr Bertram sich organisatorisch einbringen und zusehen, dass die Heimbewohner bei ihren Unterlagen auch endlich den Zahnschein finden.

Bemerkenswert ist noch das Angebot der Kollegin, Frau Dr. Svetlana Savic-Paltin, Blissestr. 12 im Nahbereich des Wohnheimes, das wir in ihrer Praxis behandeln dürfen. Damit haben wir in direkter Nähe einen weiteren Standort für die zahnärztliche Behandlung ausgeführt von Zahnärzten und Zahnärztinnen, die noch oder nicht mehr eine eigene Praxis haben.

In der Zahnklinik fällt im Rahmen einer Koordinierungskonferenz die Entscheidung, in welcher Form sich die Abteilungen an der Versorgung der voruntersuchten Flüchtlinge beteiligen können. Die Zeichen stehen gut.

Unter diesen Gesichtspunkten bedarf es gründlicher Überlegungen, ob wir im Zahnärztlichen Dienst Wilmersdorf für wahrscheinlich viel Geld die alte KaVo Atlantica 678 A aktivieren sollen.

Die gleichen Sorgen hat Herr Dr. Dohmeier in Moabit. Wenn eines Tages das LaGeSo aus der Turmstraße in die Bundesalle abzieht, haben die ZÄK, die KZV und das BHZ viel Geld nutzlos investiert. Die mobilen Gegenstände können wir mitnehmen, aber die Installationen sind quasi verloren.

Ich wünsche ALLEN ein glückliches und zufriedenes Wochenende

Ihr Peter Nachtweh

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