3. IUZB/GpZ Wahlpostkarte: Prüfgremien

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Hintergrund

Von Dr. Andreas Hessberger

  • Das Problem der Prüfgremien
    Die Prüfgremien bei der KZV Berlin waren lange Zeit für die Krankenkassen eine attraktive Einnahmequelle. Entscheidend hierfür waren einige Berliner Besonderheiten.
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    Erstens: Die Zahl der möglichen Prüfanträge von den Krankenkassen war mit diesen vertraglich nicht geregelt worden. Das heißt, jeder weitere Prüfantrag bot die Chance auf weitere Rückforderungen.
    Zweitens: Vertraglich hatte die KZV Berlin dagegen folgendes zugesagt: Bei Prüfungen, welche mit einem „Vergleich“ abgeschlossen werden, fällt der gesamte Betrag allein den Krankenkassen zu – und nicht etwa zurück ins Budget. Somit war der „Vergleich“ nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel.
    Drittens: Lange Zeit mussten die rückgeforderten Leistungen mit den nominalen Punktwert zurück gezahlt werden. Das heißt, die Kollegen haben zum Teil deutlich mehr zurück gezahlt, als sie vorher erhalten hatten.Bei diesen genannten drei Punkten sah die noch heute amtierende KZV-Führung keinen Grund oder keine Möglichkeit einzugreifen. Vielmehr verstärkte diese das Problem durch die Auswahl der an den Prüfungen beteiligten Zahnärzte. Dabei konnte der Berliner Verband durch seine frühere Mehrheit in der KZV Berlin auch den unfähigsten Günstlingen des Vorstandes zu Amt und Sitzungsgeld verhelfen.
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  • Nach der KZV-Wahl 2004
    Erst im Jahr 2004 mit dem Einzug der IUZB als zweitstärkste Gruppierung in der Vertreterversammlung konnten einige Verbesserungen erreicht werden. Zusammen mit einzelnen Mitgliedern aus fast allen Gruppierungen gelang es der IUZB die unangenehmsten Prüfzahnärzte bei der geheimen Wahl durchfallen zu lassen. Zwei Jahre später wurde dieses Ergebnis von der KZV-Führung nicht mehr in Frage gestellt und die zwanzig so gewählten Kollegen en bloc bestätigt. Denn viele der damals abgewählten Prüfzahnärzte waren zwischenzeitlich schon mit neuen Posten bei der KZV Berlin versorgt worden. Unter anderem bei der Beratung von Erstabrechnern.
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  • Die Situation heute
    Durch gesetzliche Vorgaben hat sich die Situation der Prüfgremien verändert. Heute werden nur noch bei strittigen Entscheidungen Prüfzahnärzte hinzugezogen. Daher wurde die Zahl auf fünf Prüfzahnärzte reduziert. Diese Auswahl dazu erfolgte jedoch nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, durch die Vertreterversammlung. Nach welchen Kriterien diese verbleibenden Prüfzahnärzte ausgesucht wurden, kann man nur vermuten.
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  • Chance KZV-Wahl 2010
    Der IUZB ist das finanzielle Schicksal der Kollegen nicht gleichgültig. Wir setzen uns dafür ein, dass sämtliche Gestaltungsmöglichkeiten zum Wohle der Kollegen genutzt werden. Dabei geht es nicht darum, bewusste Falschabrechnung zu decken. Aber dass zum Beispiel eine Beratung jeder Kürzung vorangehen muss ist für uns eine Selbstverständlichkeit.
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    Bitte helfen Sie uns dabei mit Ihrer Stimme bei der KZV-Wahl.

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Dr. Andreas Hessberger
ist unter anderem
– Mitglied im KZV-Haushaltsausschuss
– Mitglied im Zulassungsausschuss
– Mitglied der Vertreterversammlung der KZV Berlin

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Weitere Informationen:

  • „Prüfgremien: Selbstverwaltung oder Selbstkasteiung?“ von Karola Heinlesen

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