Pinocchio-Nase und Dackelbeine auch in der Kammer – von allen guten Geistern verlassen

Unter Führung von Kollegen Schmiedel und Kollegen Geist geriet die Zahnärztekammer-Wahl 2006 zu einem Debakel. Das Verwaltungsgericht Berlin erklärte am 19.12.2007 die Wahlen für ungültig.

Statt Selbstkritik hört man aus der Verbandsgazette des Freien Verbandes Richterschelte. Da muß dann eine eitle Richterin herhalten, nicht etwa ein willkürliches und undemokratisches Wahlverfahren. Der Autor „MM“ hatte natürlich nicht den Mut, mit eigenem Namen unter dem Artikel zu stehen. Damit steht sein Artikel dann aber für diesen Verband.

Wovon ist dieser Freie Verband frei, Herr Geist? Sind es Hemmungen und Skrupeln?

Die IUZB organisierte einen Wahlleiter, unter dessen Führung die ZÄK-Wahl fehlerfrei stattfand.

In der konstituierenden Delegiertenversammlung allerdings gab es wieder erhebliche Formfehler bei der Wahl des Vorstandes (siehe auch GpZ und BUZ Artikel). Erstaunlicher Weise fand sich dann allerdings im Protokoll bereits eine abgeänderte Fassung, die zwar nicht dem tatsächlichen Verlauf entsprach, wohl aber den rechtlichen Anforderungen. Auf meine Anfrage, wieso im Protokoll Erklärungen stehen, die nie abgegeben wurden, teilte mir unser geschätzter Kammerpräsident zu meinem Erstaunen mit, er hätte das so gesagt und es liege an der schlechten Qualität der Tonaufzeichnung, dass man es nicht mehr dort finde. Um so erstaunlicher ist dann allerdings, dass die Tonaufzeichnung gerade in diesem Abschnitt keine Zweifel aufkommen lässt und ausreichend gut ist.

Okay, Okay, noch so ein Debakel wie bei der Wahl würde selbst Kollegen Schmiedel noch peinlich sein … vielleicht …

Aber welches Vertrauen soll man in einen Kammerpräsidenten haben, der so trickst, um sein eigenes Unvermögen zu verdecken?

Herr Schmiedel, eine schmerzliche Wahrheit ist besser als eine Lüge oder spielt Ihnen Ihr Geist ein Streich?

War es nicht weiland 2005 unser geschätzter Kammerpräsident Kollege Schmiedel, der – als Multifunktionär – seinerzeit in der Vertreterversammlung die Entlastung des KZV-Vorstandes für das Jahr 2003 beantragte – trotz erheblicher Falschabrechnungen von Sitzungsgeldern und Reisekosten. Wie er dies aus moralischer Sicht rechtfertigte? Wahrscheinlich gar nicht …..Und ein heutiges Mitglied des Kammervorstandes steht nach den Ermittlungen des Rechnungsprüfungsausschusses ebenfalls im Verdacht, falsch abgerechnet zu haben. In der betreffenden Vertreterversammlungssitzung stimmte dieser Kollege für seine eigene Entlastung – kein Witz, sondern traurige Realität im Sumpf der Berliner Zahnärzte-Funktionäre. Auch 2007 stimmten die beiden Kammervorstände in ihrer Funktion als Mitglieder der Vertreterversammlung für die Entlastung des KZV-Vorstandes für das Jahr 2005 – trotz dessen hemmungsloser Selbstbedienung für sich und gute Freunde.

Aber ist es nur Unvermögen – oder Berechnung?

Wenn unser Kammerpräsident Schmiedel seine Aufgabe als Vertreter der Vertreterversammlung der Apo-Bank wahrnimmt, berechnet er natürlich auch Sitzungsgeld, das wir alle, lieben Kolleginnen und Kollegen, von unseren Kammerbeiträgen zahlen dürfen.

Vertreter der Vertretenversammlung kann nur derjenige werden der ein Genossenschaftsanteil der Apo-Bank besitzt, eine unbeschränkt geschäftsfähige natürliche Person ist und als Privatperson auf der Liste des Wahlausschusses steht. Herr Kollege Schmiedel kann also gar nicht die ZÄK Berlin vertreten, nur sich selbst – und dafür Sitzungsgeld?

Da passt es doch ins Bild, wenn in der konstituierenden Delegiertenversammlung bereits über eine Anhebung der Aufwandsentschädigung abzustimmen war. Auf Antrag von Kollegen Meyer, der als Multifunktionär auch noch Pressesprecher der KZV und Vorstandsmitglied des Berliner Verbandes ist – und nachts dann die Notfallpatienten versorgt.

Man reißt Mund, Nase und Augen auf angesichts derartiger Höchstleistungen.

Aber wenn wir nichts ändern, sind wir mit daran schuld, oder?

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Gerhard Gneist