KZV Berlin: apoBank Aufsichtsratsmandat als „Zückerle“ für Pochhammer?
Mit freundlicher Genehmigung des Dienstes für Gesellschaftspolitik (dfg):
apobank steht unter der Aufsicht des Branchenverbandes
(dfg 25-11) Die rührige PR-Maschinerie der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apobank) log am 17. Juni 2011 nicht, als sie nach den jüngsten Wahlen zum Aufsichtsrat der Standesbank der Heilberufe kolportierte, auf Vorschlag der „Freien Berufe” sei in Düsseldorf erstmals ein Nicht-Heilberufler in das Gremium eingezogen. Der Bonner Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Walter Kollbach gilt wirklich als „offiziell” auf Vorschlag des Bundesverbandes der Freien Berufe (BfB) gewählter Aufsichtsrat. Er löst in dem Senat der ehrbaren Heilberufevertreter den auf dem Abstellgleis in Richtung Ruhestand wandernden Ex-KBV-Chef und abrufbereiten BfB-Präsidenten Dr. med. Ulrich Oesingmann (70) ab, dem man seinen Rückzug aus dem Gremium allerdings „nahe legen” mußte. Das ist jedoch nur die eine Seite der Kollbach-Medaille. Für die „andere Seite” steht sein aktueller Jo! b. Kollbach arbeitet als Bereichsleiter beim Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) und leitet in Bonn deren Sicherungseinrichtung. Damit verfügt der Branchenverband künftig über einen direkten Kontrollexperten im Aufsichtsgremium der Bank. Schließlich wollen die BVR-Banker schneller als früher wissen, was beim Branchenersten passiert, denn der BVR griff der apobank in jüngster Zeit mehrfach helfend unter die Arme. Davon war naturgemäß in der offiziellen apobank-Meldung in typischer PR-Manier nichts zu lesen.
Einer der Vertreter der Zahnärzteschaft, der sich „im Wartestand” befindliche künftige Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Dr. med. dent. Wolfgang Eßer (56), machte hingegen sein Versprechen wahr und kandidierte nicht mehr für das Spitzengremium der apobank. Wer jedoch den Namen seines Nachfolgers liest, kommt ins Sinnieren. Gehörte doch der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Berliner KZV, Dr. Karl-Georg Pochhammer (56), zu der am 18. März 2011 in Berlin gescheiterten KZBV-Revolutionstroika, der als einziger ohne Spitzenmandat blieb (vgl. dfg 12-11 , S. 8f.). Das gut dotierte Aufsichtsratsmandat dürfte jetzt als „Zückerle” gedient haben, um seine finanziellen Krokodilstränen nach dem Wahldesaster etwas zu trocknen. Schließlich winkt eine fünfstellige Summe als apobank-Aufsichtsapanage. In das Gremium wiedergewählt wurden hingegen der ehemaligen Vorstandsvorsitzende der niedersächsischen KV, Eberhard Gramsch (68), auf dem Ticket der Ärzte sowie der ABDA-Vize aus Sachsen, Friedemann Schmidt (51), auf dem der Pharmazeuten.
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