VZB: Dritte Nachwahl zum Aufsichtsausschuss – IUZB erwartet weiterhin linientreue Konzilianz – Warum enttäuschen immer wieder auch die anderen Bundesländer?

Bei der gestern durchgeführten sechsten Vertreterversammlung, wurde Herr Dr. Franz-Josef Cwiertnia auf den vakanten Sitz des 2. Beisitzers in den Aufsichtsausschuss gewählt.

Die Mitglieder des Aufsichtsausschusses wurden nach Erlangung der Teilrechtsfähigkeit des Versorgungswerkes erstmals im Mai 2007 von der Vertreterversammlung des Versorgungswerkes gewählt. Als 2. Beisitzer wurde seinerzeit Herr Dr. Dr. Karl Georg Pochhammer (stellv. Vorsitzender KZV Berlin / Mitglied VdZvB) gewählt. Kurze Zeit später legte er dieses Amt jedoch nieder. Als sein Nachfolger wurde im September 2007 dann Herr Andreas Müller-Reichenwallner (Vorstandsmitglied VdZvB ) gewählt. Nachdem auch dieser sein Amt dann Ende April 2008 „mit sofortiger Wirkung aus persönlichen Gründen“ niederlegte hatte, musste der vakante Sitz im Aufsichtsausschuss nunmehr zum dritten Mal in nur 16 Monaten erneut besetzt werden.

Nachdem der Aufsichtsausschussvorsitzende Herr Dr. Eckehart Schäfer (FVDZ Brandenburg) formal bereits die beiden zurückgetretenen Amtsinhaber der Vertreterversammlung zur Wahl vorgeschlagen hatte , schlug er gestern Herrn Dr. Cwiertnia (VdZvB Delegierter aus Berlin-Zehlendorf) als Kandidaten vor.

Da wir der Auffassung sind, dass, auch vor dem Hintergrund einer auch weiterhin vorhandenen Vielzahl von offenen Fragen in der Geschäftsführung des Versorgungswerkes, der Aufsichtsausschuss von besonderen Persönlichkeiten besetzt sein muss, haben wir der Vertreterversammlung unser Mitglied Herrn Dr. Dietmar Palloks für das Amt des 2. Beisitzers empfohlen. Er hatte sich freundlicherweise auch bereits bei der zweiten Nachwahl im September 2007 für dieses Amt zur Verfügung gestellt, unterlag aber damals gegen Herrn Müller-Reichenwallner. Herr Dr. Palloks verfügt, sowohl von seinem beruflichen Werdegang, als auch von seiner Tätigkeit als Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses der KZV Berlin her,  nachweislich über eine hervorragende persönliche und fachliche Reputation für dieses sehr wichtige Amt.

Bedauerlicherweise folgte die Vertreterversammlung nicht unserer Argumentation und besetzt das Amt offensichtlich nach linientreuen Gesichtspunkten mit einem Nachrücker aus den eigenen Reihen.

Bei der gestrigen Vertreterversammlung fehlten leider zwei Mitglieder (Herr Herbert (Brandenburger Zahnärztekammerpräsident) und Herr Dr. Schleithoff (Fraktion Gesundheit, Berlin), so dass bei der sowieso personell nur spärlich besetzten Versammlung dann „nur“ noch 10 Mitglieder anwesend waren. Bei der „geheimen“ Wahl, welche bei dieser begrenzten Kopfzahl praktisch natürlich nur relativ „geheim“ ist, erhielt Herr Dr. Cwiertnia dann 8 Stimmen und unser Kandidat Herr Dr. Palloks leider nur 2 Stimmen.

Dennoch wünschen wir natürlich dem Kollegen Herrn Dr. Cwiertnia viel Erfolg in seinem neuen Amt.

IUZB erwartet weiterhin linientreue Konzilianz

Allerdings erwarten auch mit dieser Nachwahl durch den Aufsichtsausschuss auch weiterhin keine kritischen Fragestellungen im Sinne eines Organs mit Prüfungsauftrag. Wir erwarten vielmehr weiterhin wohlwollende Konzilianz und gegenseitiges Deckunggeben in den drei Körperschaften KZV Berlin, Berliner Zahnärztekammer und eben auch Versorgungswerk.

Warum enttäuschen immer wieder auch die anderen Bundesländer?

Enttäuschender Weise machen die Vertreter aus Brandenburg und Bremen dieses Konzilianz-Spiel offensichtlich mit, was nach unserer Meinung darauf zurückzuführen ist, dass es in beiden Bundesländern keine berufspolitische Konkurrenz gibt und für die langfristige Machtsicherung in den Körperschaften der eigenen Bundesländer „Konzilianz“ anscheinend auch das richtige Rezept ist. Möglicherweise geht es der Kollegenschaft in diesen Bundesländern (und es sei ihnen eigentlich auch ausdrücklich vergönnt!) wirtschaftlich auch einfach nur zu gut.

  • So leistet sich die Kollegenschaft aus Brandenburg zum Beispiel seit dem Fall der Mauer jedes Jahr eine Traumschiffreise und auf dem
  • 15. Brandenburgischen Zahnärztetag wurde den überregionalen Gästen auf dem Gesellschaftsabend peinlicherweise auch schon mal eine fast nackte Dame „serviert„.

Und wem es gut geht und wer keine (berufspolitische) Konkurrenz fürchten muss, der verlernt wohl auch das kritische Hinterfragen und Prüfen. Und so werden dann leider kritische Angebote und bestens geeignete Kandidaten für ein Prüfungsamt wiederholt nicht angenommen. Das ist nicht nur schade, sondern auch ärgerlich, denn es geht hier schließlich um unsere Absicherung im Alter. Und hierbei denken wir insbesondere auch an jene Teile der jüngeren Berliner Kollegenschaft, welche sich ihre Beiträge unter erheblichen Konkurrenzdruck äußerst schwer erarbeiten müssen, und welche sich weder Gesellschaftsabende, Traumschiffreisen oder Motorrad-Landausflüge leisten können.

Wir gehen davon aus, dass es jetzt zumindest bis zum Ende der Wahlperiode zu keinen weiteren Nachwahlen im Aufsichtsausschuss mehr kommt.

Ihre

IUZB