WIdO: Fehlzeiten-Report 2021

Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO) und AOK-Bundesverband:

Resiliente Beschäftigte und Unternehmen haben Pandemie-Stresstest besser bestanden

Auszug:

Die Covid-19-Betroffenheit und die entsprechenden Wellenbewegungen wurden nicht nur in den Infektionsraten des Robert Koch-Instituts deutlich, sondern auch in den Arbeitsunfähigkeitsmeldungen der Beschäftigten. Im Zeitraum von März 2020 bis Juli 2021 erhielten von den 15,6 Millionen AOK-versicherten Erwerbstätigen insgesamt 3,2 Prozent mindestens eine Krankschreibung aufgrund einer Covid-19-Diagnose. Dies entspricht 499.000 Beschäftigten. Bei mehr als der Hälfte (62 Prozent) der betroffenen Beschäftigten wurde der gesicherte Nachweis der Infektion auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung dokumentiert. Bei den übrigen Fällen (38 Prozent) wurde SARS-CoV-2 nicht durch einen Labortest nachgewiesen, sondern aufgrund eines klinischen Kriteriums (zum Beispiel typische Symptome für Covid-19) und eines epidemiologischen Kriteriums (zum Beispiel enger Kontakt zu einer Person mit bestätigter Infektion) als Verdachtsfall dokumentiert.
Die Covid-19-Pandemie verlief für die Beschäftigten bisher in Deutschland wellenförmig, mit einer ersten Welle von März bis Mai 2020 und einer zweiten – deutlich stärkeren – Welle zwischen Oktober 2020 und Januar 2021. Eine dritte Welle erfolgte dann nochmal von März bis Juni 2021. Im Dezember 2020 wurde bisher mit 705 Betroffenen je 100.000 AOK-Mitglieder im Zusammenhang mit Covid-19 der vorläufige Höhepunkt der Pandemie erreicht.

 

Im Fehlzeiten-Report 2021 wird die unterschiedliche Betroffenheit der Berufsgruppen beschrieben. In dem Zeitraum von März 2020 bis Juli 2021 waren Berufe in der Betreuung und Erziehung von Kindern am stärksten von Krankschreibungen im Zusammenhang mit Covid-19 betroffen (6.609 je 100.000 AOK-Mitglieder). Damit liegt der Wert dieser Berufsgruppe mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnittswert aller Berufsgruppen (3.193 Betroffene je 100.000 AOK-Mitglieder). Die Anzahl der Personen mit einer per Labortest nachgewiesenen Diagnose war bei den Berufen in der Gesundheits- und Krankenpflege (4.301 Betroffene je 100.000 Beschäftigte) sowie in der Fachkrankenpflege (4.086 Betroffene je 100.000 Beschäftigte) und der Altenpflege (4.071 Betroffene je 100.000 Beschäftigte) am höchsten. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass insbesondere Berufe von Covid-19 betroffen waren, bei denen die Beschäftigten auch in den Hochphasen der Pandemie mit einer Vielzahl von Menschen in Kontakt kamen und ihren Arbeitsplatz nicht ins Homeoffice verlegen konnten.

Die ausführlichen Ergebnisse können Sie im Fehlzeiten-Report 2021 nachlesen.