Wahllistenübergreifende Zusammenarbeit in der Kammer laut Statement des Verbandes der Zahnärztinnen und Zahnärzte von Berlin offenbar gescheitert

.

  • OFFENER BRIEF der IUZB an die neu gewählten Mitglieder der Delegiertenversammlung
  • Wahllistenübergreifende Zusammenarbeit laut Statement „Einordnung des Kammerwahlergebnisses“ des Verbandes der Zahnärztinnen und Zahnärzte von Berlin vom 26.01.2021 offenbar gescheitert

.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

vorgestern Abend, am Montag, den 25.01.2021, hatten wir uns mit Ihnen darüber ausgetauscht, wie wir auf der Basis des Ergebnisses der Kammerwahl in der Zukunft zu einer besseren, konstruktiveren Zusammenarbeit zum Nutzen und somit Vorteil aller Berliner Kolleginnen und Kollegen beitragen könnten.

Als Vertreter der IUZB hatten wir den Vorschlag unterbreitet, mit der expliziten Wahl einer Kammerpräsidentin/-Vizepräsidentin und unter Einbindung möglichst vieler Wahllisten einen grundsätzlichen Neustart der Zahnärztekammer Berlin anzustreben.

Wir sind der Überzeugung, dass mit einer deutlichen Erhöhung des Frauenanteils auf wichtigen Positionen in der Selbstverwaltung einer entscheidenden berufsinternen Tatsachen Rechnung getragen werden muss und hegen die Hoffnung, dass er damit verbundene natürliche  „Perspektivenwechsel“ auch dazu beitragen könnte, viele „männlich geprägte Konfliktfelder“ zu entschärfen.

Wir hatten dies mit dem Angebot verbunden, unser gutes Wahlergebnis, das uns zur zweitstärksten Gruppierung in der Berliner Zahnärztekammer macht, bei der Unterstützung dieser unübersehbaren Entwicklung in die Waagschale zu werfen. Natürlich sind wir uns bewusst, dass dies allein noch nicht alles schlagartig zum Besseren wendet. Dennoch glauben wir, dass durch konkrete Sacharbeit und kollegiale Mitgestaltung möglichster vieler – aus der ohnehin sehr überschaubaren Gruppe der zur Übernahme von Verantwortung bereiten – Kolleginnen und Kollegen auch eine gewisse Disziplinierung im kollegialen Umgang bewirkt. Dies kann der Außendarstellung und einem zunehmenden Bedeutungsverlust der Zahnärztekammer Berlin ganz allgemein nur guttun.

Wenn wir vorgestern Abend durchaus den Eindruck hatte, dass unser Vorschlag zumindest bei einigen von Ihnen mit ehrlichem Wohlwollen betrachtet worden ist, nehmen wir heute zur Kenntnis, dass unser Angebot zur Zusammenarbeit beim „Verband der Zahnärztinnen und Zahnärzte von Berlin“, dem „Freien Verband Deutscher Zahnärzte“ und dem „Verband der ZahnÄrztinnen – Dentista“ offenbar kein positives Echo gefunden hat.

Auf der Internetseite des Verbandes wurde gestern, nur wenige Stunden nach dem Gespräch, die Feststellung getroffen:

„(…) Besonders frustrierend ist die Wahlbeteiligung. Berlin hat damit einen weiteren Tiefpunkt in die Akzeptanz der Selbstverwaltung gesetzt! Wo in anderen Ländern teilweise Werte um 50% erreicht werden, sinkt sie in Berlin auf 1/3! Das ist nicht akzeptabel. In keinem anderen Kammergebiet wird so kontrovers in der Standespolitik diskutiert, wie in unserer Stadt. Obwohl wir auf unseren Bezirksversammlungen immer nur Zustimmung erfahren, äußert sich die überwiegende Mehrheit gar nicht. Da wo die Kammer eine konstruktive Rückkopplung mit den Kollegen erwartet ist Schweigen. Daraus zieht die Opposition dann Nektar für ihr destruktives Handeln in der Delegiertenversammlung und auf ihrer Website.(…)“

Nachdem man sich mit einer gewissen Rechenakrobatik den Frust verträglich geschrieben hat, sprudelt dann die Wahrheit ans Licht. Statt allen Teilnehmern der Gesprächsrunde die vorgestrige Frage nach dem Fortschritt von Koalitionsdiskussionen zu beantworten, wird uns jetzt der wahre Diskussionsstand der vorgestern Abend angeblich noch völlig offenen Koalitionsgespräche übermittelt. In bekannter Manier von Intransparenz und unter eingeübter Schuldzuweisung an die Opposition heißt es jetzt auf der Internetseite:

„(…)Ein klarer Auftrag zur „Regierungsbildung“ unter Einbeziehung von Dentista ist uns hiermit erteilt. Die Forderung seitens der IUZB ist eine Wiederholung eines Versuchs ihre wenig konstruktive Haltung von 3 DV’en im Jahr in die wöchentliche Vorstandsarbeit der Kammer zu tragen. Das kann nicht im Sinne der Kolleginnen und Kollegen in der Stadt sein. Auch wenn sie das gewollt hätten, hätte die Wahlbeteiligung deutlich höher sein müssen!“

Wenn man es nicht doch irgendwie geahnt hätte, würde es einem die Sprache verschlagen! Aber wie immer: Die Hoffnung stirbt zuletzt! Sie müssen erst noch gewählt werden! Schauen wir mal!

Mit besten Grüßen

Gerhard Gneist
Dr. Helmut Dohmeier-de Haan
1. und 2. Vertrauenspersonen Wahlliste IUZB e.V.

 

Verteiler per BCC an:

  • Alle Delegierte persönlich, soweit uns die eMail Adresse bekannt ist.
  • Geschäftsführer ZÄK Berlin