Offener Brief an den Kollegen Kopp

 

Lieber Kollege Kopp,

es ist mal wieder so weit! Sie, werter Kollege, haben in Ihrem Verbandsblättchen, der Berliner Zahnärzte Zeitung (Nr. 4 2012), ein Editorial veröffentlicht („Zur Metaphorik der Opposition„), dass Ihnen zu aller Ehre gereicht. In dem Anfangs- und Endteil Ihres Artikels behalten Sie die Ihnen seit Jahren eigene Klassenkampf-Rhetorik bei, in dem Sie von der „Festung Opposition und deren Führern“, dem „Oppositionsblock“ und einem „utilisierten Einzelegoismus“ schwadronieren. Kaum jemand kann so schön Begrifflichkeiten finden, die derart inhaltslos und hülsenhaft sind, wie Sie. Sätze wie „denn pathetisch aufgeladene Ideologiemetaphorik ist verfehlter Populismus“ muss man sich einfach auf der Zunge zergehen lassen. Nur Sie schaffen sprachliche Zusammenhänge zwischen einer „Festung Oppositionsblock“ und „God shave the Queen“ oder der „Infertilität“ (Unfruchtbarkeit) und einem „zahnärztlichen Ruheständler“, auch wenn Sie sicher der Einzige bleiben werden, der weiß, was Sie damit eigentlich sagen wollen.

Im Mittelteil Ihres Stimmungsmachers, lieber Kollege Kopp, werden Sie dann unvermittelt sprachlich klarer und lügen!

Sehen wir mal davon ab, dass Sie an der von Ihnen dort beschriebenen VV der Versorgungswerks (nicht DV, lieber Kollege) im November 2011 mit Nichtanwesenheit glänzten, schreiben Sie von einem „letzten Oppositionsantrag durch die Liste Kampmann zur Nichtauszahlung der Rentenerhöhung an unsere Ruheständler“ und unterstellen Ihren Kollegen, dass diese „das Ziel verfolgten, die Ruheständler im Versorgungswerk und möglicherweise zusätzlich große Teile der Zahnärzteschaft um ihre Anwartschaftserhöhung bringen zu wollen“.

Hier, Herr Kopp, verbreiten Sie bewusst und gewollt eine Unwahrheit, nur um andere zahnärztliche Kollegen als unkollegial und verachtenswert erscheinen zu lassen, denn ein solcher Antrag existierte nicht und wurde demnach nie gestellt! Ein solches Verhalten, lieber Kollege, ist verleumderisch, unkollegial und vermutlich einzig und allein niedrigen wahlkampftaktischen Gründen im Hinblick auf die im Winter 2012 anstehende Kammerwahl geschuldet.

Herr Kopp, wenn Sie desweiteren davon schreiben, dass es nichts Positives über die Tätigkeit der Opposition zu berichten gäbe, dann scheinen Sie auch in der letzten VV im April `12 geistig absent gewesen zu sein ( geschlafen ? ). Denn den Kollegen der Liste Kampmann, die Sie auf eine solch perfide Art diffamieren und verunglimpfen, ist es im Besonderen zu verdanken, dass erstmals eine Antikorruptions-Richtlinie für unser Versorgungswerk verbindlich beschlossen wurde. Für dieses Engagement wurde den Kollegen von Ihrem Verbandsmitglied und Kammerpräsidenten Dr. Schmiedel sogar ausdrücklich gedankt!

Werter Kollege Kopp, man kann langsam den Eindruck gewinnen, dass es Ihnen zunehmend schwerer fällt, das real Erlebte zeitlich und sachlich richtig ein- oder zuzuordnen. Sie sollten dann aber nicht noch die Feder in die Hand nehmen und diese gedankliche Kakophonie zu Papier bringen, um damit die Kollegen zu verunglimpfen, die im Gegensatz zu Ihnen, bei allen Sitzungen der VV zugegen waren, mitarbeiten und wirklich wissen, was dort behandelt und beschlossen wurde. Denn Sie kennen ja das Sprichwort:

„Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht.“

Trotz allem, kollegiale Grüße,

Ihre von Ihnen diffamierten Kollegen