Betrifft: „Ti-Konnektor der Telekom“

Von der Kollegin Frau Dr. Christan erhielten wir das nachfolgende an die KZV Berlin gerichtete Schreiben, welches Enttäuschung über „Versprochenes“ und dann die Realität ausdrückt.

Mit ihrem Einverständnis geben wir es gerne allen Leser*innen hiermit zur Kenntnis:

Sehr geehrte Damen und Herren,

um Verständnis werbend für die TI hat Herr Kollege Pochhammer in Aussicht gestellt, daß uns ZahnärztInnen kein Aufwand für die Lösung der TI-Probleme, sprich Konnektortausch, entstehen soll. Den Schreiben der Telekom entspricht diese Vorstellung allerdings nicht. Die Installation sei einfach und beanspruche nur 30min. Zeit nach Praxisende. Es wird außerdem ein kostenpflichtiger Anschlußservice – s. Anhang – angeboten.

Wie kommt die Telekom dazu über unsere Zeit zu verfügen? Sie selbst macht nichts ohne Kosten aufzurufen (s.oben), nicht einmal eigene Fehlerbehebung. Eine bodenlose Anmaßung.

Schon bei der Diskussion um die Kosten bei Erstinstallation blieb die Frage wie mit Folgekosten umgegangen, wird stets unbeantwortet. Wo steht geschrieben, dass wir eine kostenlose Mitwirkungspflicht für Wartung und technische Probleme haben?

Schon 3 Monate nach Inbetriebnahme erreichte mich eine erste email der Telekom ein Up-date zu machen: nur 30min. Das Gerät sollte sich up-dates selbst ziehen, tat dies nicht. Machte auch keinen Onlineabgleich. Aus 30min. wurden 2Stunden! Ich bin keine Computerlegasthenikerin, aber allein das YouTube Video dauerte 10min., es war eine Vielzahl von Einzelschritten am Konnektor und am Kartenlesegerät, die man nicht einfach intuitiv mal erledigen konnte. Trotz richtiger Durchführung hängte sich das Gerät mehrfach auf. Die Auskunft der Telekom-Hotline, die Stimme eines schon ziemlich verzweifelten Mannes: „Ach, dann haben Sie eines der Geräte die sich öfter aufhängen. Ziehen Sie den Stecker und probieren Sie es noch mal. “ Der Rat eines Fachmannes. Trotz Up-date tauchte die Fehlermeldung „Kontaktieren Sie den Service, Ihr Gerät wird bald die Funktion beenden“ immer wieder auf. Der Rat: „Ignorieren“. Ich leite daraus ab: Ich ignoriere dieses Gerät und ziehe den Stecker. Mein kostenloses Zeitkontingent ist erschöpft.

Wir sollten uns nicht für eine Wartungentschädigung einsetzen. Ich sehe keinen Mehrwert meine Zeit für so etwas aufzuwenden, das entschädigt auch kein Geld. Die Telekom soll es schlicht weg selbst mit Personal regeln.

Es ist recht und billig die ZahnärztInnen einzuspannen. Wir sollten selbst entscheiden vor welchen Karren. Wer bestellt, der zahlt. Corona hat bewiesen, dass wir mit unserer Leistung nicht wahrgenommen werden. Erst wenn wir etwas nicht mehr tun, wird es auffallen.

Das Argument zur Verantwortung gegenüber den PatientInnen ist hier nicht anwendbar. Wir können einfach den Stecker ziehen.

Mit freundlichen Grüßen,

Dr. Claudia Christan
Zahnärztin aus Berlin