OFFENER BRIEF: Warum erst jetzt, Herr Dr. Husemann?

Herrn
Dr. Jörg-Peter Husemann
Stellvertretender Vorsitzender der
Kassenzahnärztlichen Vereinigung Berlin K.d.ö.R.
Georg-Wilhelm-Straße 16
10711 Berlin

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OFFERNER BRIEF zu Ihrem Artikel in der BZZ:
„Die AfD in unserem Berufsstand“

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Sehr geehrter Herr Kollege Dr. Husemann,

warum erst jetzt?

In der aktuellen Ausgabe Ihrer Verbandszeitung berichten Sie über: „Die AfD in unserem Berufsstand“.

Sie machen sich Sorgen, „dass mindestens zwei Berliner Kollegen, der eine Bezirksvorsitzende der AfD in Lichtenberg, der andere Mitglied der Fraktion der AfD im Berliner Abgeordnetenhaus, immer noch die Positionen dieser Partei vertreten.“

Leider scheinen Sie vergessen zu haben, dass die IUZB bereits im März 2016 in einem Offenen Brief den Vorsitzenden der Vertreterversammlung, den heutigen Vorstandssprecher der AfD in Lichtenberg, aufforderte, zurückzutreten.

Zu diesem Zeitpunkt brauchten Sie allerdings die Stimme des Kollegen und Sie äußerten sich in der Vertreterversammlung oder in den ihnen zur Verfügung stehenden Printmedien nicht dazu.

Weiter schreiben Sie: „Einer der beiden war sogar Vorsitzender unserer Vertreterversammlung von 2010 bis 2016. Sein Weltbild war allerdings bei seiner Wahl noch nicht bekannt.“

Dieser Kollege gehörte dem Bund Freier Bürger an, bei dem er auf der Landesliste kandidierte. Diese Partei existierte von 1994 bis 2000, wurde vom Verfassungsschutz überwacht und dem Rechtsextremismus zugeordnet – und Sie und alle anderen aktiven Mitglieder des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte und des Verbandes der Zahnärzte von Berlin wussten von nichts?

Dieser Kollege war auch Unterzeichner der Erfurter Resolution, initiiert von Björn Höcke – und Sie und alle anderen wussten von nichts?

Lieber Herr Husemann, als wir von der IUZB dieses Thema im Jahre 2016 öffentlich machten, kamen Sie im Vorraum des Sitzungssaales zu mir und sagten: „Sie haben recht“ – und schwiegen! Ließen mich und die IUZB mit unseren Offenen Briefen alleine und im Stich!

Gut, dass Sie sich wenigstens jetzt äußern – Ihr Weckruf ist berechtigt – aber er kommt einige Jahre zu spät!

Jedoch: „Besser spät als niemals!“

Ihr Weckruf gehört als gemeinsamer Leitartikel der Kassenzahnärztlichen Vereinigung, der Zahnärztekammer Berlin und des Versorgungswerkes der Zahnärztekammer Berlin auf die erste Seite im Mitteilungsblatt der Berliner Zahnärzte!

Möchten Sie das bitte veranlassen?

Vielen Dank und
mit freundlichen, kollegialen Grüßen

 

 

Gerhard Gneist
– Vertreter KZV Berlin
– Delegierter ZÄK Berlin
– 1. Vorsitzender IUZB e.V.

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PS.
Die IUZB teilt Ihren Weckruf und wir werden ihn auf unserer Webseite weiterveröffentlichen.
Falls Sie zu dem Offenen Brief direkt Stellung beziehen möchten, so biete ich Ihnen gerne an, dies (auch) auf unserer Webseite zu tun.

 

 

Rückblick siehe auch: