Ein X fehlt

annonymerbriefvom30-09-2010-kGerhard Gneist ist auch schon vor der Wahl gerne Zielobjekt von hasserfüllten anonymen Briefen gewesen. Und nach dieser für uns zunächst einmal durchaus enttäuschenden Wahl kennt der Jubel in den Kreisen dieser Briefeschreiber kaum Grenzen. Wir zeigen das letzte Schreiben einmal in Kopie:

Bei dem Schreiben fällt schon auf, dass neben einer gelinden Schwäche in Rechtschreibung und Zeichensetzung der Hass aus jeder Zeile spritzt. Und bei der Unterschrift unterläuft dem Briefeschmierer dann ein echter Fehler: drei Kreuze….
Zuviel der Bescheidenheit, promovierte anonyme Briefeschmierer unterzeichnen doch mit vier Kreuzen, oder? Für den Doktortitel eins extra…
Und die für den Absender in Frage kommenden Herrschaften Schulhofs-Rüpel und Pausen-Clowns sind weitestgehend promoviert. Aber dies einmal beiseite, kann man auch am Triumph bestimmter Leute erkennen, wessen gedankliches Kind sie sind.

Die IUZB, nun mit Bündnispartner, hat Stimmen verloren, das Bündnis aus BUZ, Freier Liste und DAZ hat weniger Stimmen als die Summe ihrer Bestandteile bei der letzten Wahl, die Fraktion Gesundheit profitiert von der höheren Wahlbeteiligung nur mit drei Stimmen mehr.

Gewinner, wohl auch durch die höhere Wahlbeteiligung, sind der „Berliner Verband“ und der diesmal wieder als Verband antretende Freie Verband.

Hatten die oppositionellen Kräfte bei der letzten Wahl die etablierten Kräfte überrascht in ihrer Selbstgefälligkeit, hat diesmal ein echtes Kräftemessen stattgefunden. Wie in der Bundespolitik, die Regierenden haben den gesamten Apparat aufgeboten. Und es brachte Verluste für die Opposition. Neben den vom „Berliner Verband“ zusätzlich mobilisierten Mitgliedern mag auch der eine oder andere Kollege die Unruhe, die vor allem die IUZB und die Kollegen im Rechnungsprüfungsausschuss verursacht haben, als unangenehm empfunden oder die Berichterstattung in der MBZ für bare Münze genommen haben.

Das tut uns leid, wird sich aber auch in Zukunft wohl nicht ändern. Der Grund für diese Unruhe liegt weder bei der Opposition noch bei dem Rechnungsprüfungsausschuss, er liegt bei den Machenschaften verschiedener KZV-Funktionäre zu deren eigener persönlicher Bereicherung. Da bleiben wir dran, auch wenn einige Kollegen das als Ruhestörung begreifen. Das ist auch kein Wahlkampfgetöse – das ist unser Programm, zusammen mit dem Satzungsauftrag, am Zusammenwirken aller Kollegen zu arbeiten, derartige Praktiken abzustellen.

Und dieses Zusammenwirken könnte sich lohnen: Wenn man einmal die erklärten oppositionellen Kräfte zusammen rechnet, ergeben sich von Liste 2 (Fraktion Gesundheit), Liste 3 (IUZB/GpZ) und Liste 5 (BUZ, DAZ und Freie Liste) insgesamt 626 Stimmen, das sind 38,24 Prozent. Vierzig Stimmen mehr als Husemann und Co.

Das ist natürlich nicht mehr so nett, wie vor sechs Jahren, als diese Opposition mit 41,3 Prozent einem Berliner Verband mit 28,5 Prozent gegenüberstand. Aber es ist immer noch mehr, und an einem Zuwachs lässt sich arbeiten. Wenn die bisherigen Akteure weitermachen, wird sich dafür genug Möglichkeit bieten. Eine Mehrheit der Berliner Vertragszahnärzte repräsentiert der „Berliner Verband“ jedenfalls auch diesmal nicht.

Und natürlich gibt es jetzt als wiedererstarkte Kraft den Freien Verband, der mehr ist, als ein Zünglein an der Waage, allerdings auch mit einer entsprechend höheren Verantwortung. Letztendlich wird sich erst in den nächsten Wochen herausstellen, wie er diese Verantwortung wahrnimmt.

Im Interesse aller Vertragszahnärzte, soweit sie nicht zu den selbstbereichernden Briefeschmierern gehören, werden wir dran bleiben. Wird nicht einfacher … aber das hat uns ja auch niemand versprochen.

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Ihre IUZB

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