KZV Berlin: Frustfoul und Schwalbe

Wir erleben es in diesem Sommer eindrucksvoll – hochgeschätzte Stars der Fußballwelt versagen. Und wenn spielerische Mittel nicht ausreichen gegen die Mannschaft, die die Stars vorführt und ausspielt, kommen die Frustfouls, von hinten in die Beine. Und damit der Schiedsrichter den Karton stecken lässt, windet sich der foule Star selbst am Boden, als ob er gleich ganze Gliedmaßen verlieren würde. Viele Schiedsrichter kennen das und zücken dennoch den gelben oder sogar den roten Karton.

So ähnlich spielt es sich derzeit in Veröffentlichungen des Verbandes der Zahnärzte von Berlin ab, ob nun der „Reservebank-Spieler“ Müller-Reichenwallner oder das „Verbandsmaskottchen“ Dr. Kopp in die Tasten hauen (oder sollte man „treten“ sagen), es ist viel Theater mit dem einzigen Ziel – abzulenken.

Der Rechnungsprüfungsausschuss hintergehe die gewählte Vertreterversammlung, windet sich Herr Müller-Reichenwallner auf dem Boden, und Herr Dr. Kopp berichtet über Stroh im Kopf – und meint das gar nicht als Selbstkritik…

Was ist geschehen und wovon soll abgelenkt werden?

Es geht um zwei Sachverhalte, die jeder für sich bereits rechtfertigen, die Spielmacher des Berliner Verbandes vom Platz zu stellen.

Der Rechnungsprüfungsausschuss deckte bei der Überprüfung des Jahres 2007 Vorgänge auf, für die er vom Vorstand keine plausiblen Erklärungen erhielt – und es ging nicht um Kleingeld.

Wenn ein Vertragszahnarzt am 29.12.2006 € 75.445,00 an die KZV Berlin überweist und die KZV Berlin diesen Betrag am 16.2.2007 zurücküberweist, wird sich zumindest der Steuerberater des Vertragszahnarztes gefreut haben. Die Erklärung des Vorstandes erklärt diesen Zahlungsfluss nicht – vor allem nicht diese zeitliche Abfolge.

Ähnlich erschien ein Vorgang, in dem der Insolvenzverwalter eines Vertragszahnarztes an die KZV Berlin im November 2006 € 86.000,00 überwies, und die KZV Berlin dieses Geld „parkte“, um es direkt dem Vertragszahnarzt nach Aufhebung des Insolvenzverfahrens zurückzuzahlen.

Einen Zahlungsgrund hatte der Insolvenzverwalter für die Zahlung nicht angegeben.

Dass einige Konten der KZV Berlin immer noch für den Rechnungsprüfungsausschuss nicht einzusehen sind, kommt zur Verschleierungstaktik des Vorstandes hinzu.

In dieser Situation – nachdem alle Mittel ausgeschöpft waren, die Angelegenheit intern zu klären – suchten einige RPA-Mitglieder zusammen mit Herrn Gneist und einem Rechtsanwalt den Kontakt zu Strafermittlungsbehörden. Diese forschten nach und fanden nichts, was aus ihrer Sicht die Verfolgung lohnte. Dass dies bisweilen von uns anders gesehen wird, ist bekannt. Tatsächlich wendet sich die Ermittlungsbehörde bei Straftaten zum Schaden der KZV Berlin an die KZV Berlin – und erhält von dort derzeit offenbar keine Hinweise auf Straftaten – des eigenen Vorstandes. Vergleichbar ist das mit dem Versuch eines Fußball-Schiedsrichters, ein fragliches Foulspiel durch Rücksprache mit dem Trainer des Spielers zu klären.

Das funktioniert bisher gar nicht so schlecht, eine Garantie für die Zukunft gibt es aber selbst für den KZV-Vorstand nicht. Die Option, die Machenschaften des Vorstandes gegebenenfalls, wenn anderweitig keine Aufklärung zu schaffen ist, auch strafrechtlich auszuleuchten, ist natürlich lästig. Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Mit entsprechendem Getöse muss daher von den Sachverhalten abgelenkt und das Vorgehen der RPA-Mitglieder verdammt werden.

Der zweite Sachverhalt – von dem besonders abgelenkt werden soll, sind die Einschüchterungs- und Bedrohungsversuche des KZV-Vorsitzenden Dr. Husemann gegenüber dem Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses Herrn Dr. Dohmeier-de Haan. Dieser fragte nämlich Herrn Husemann nach der Vertreterversammlungssitzung am 7.6.2010 nach Unterlagen aus dem Ermittlungsverfahren, die Herr Dr. Husemann in der Vertreterversammlung zitierte. Statt dieser Unterlagen unterbreitete Herr Dr. Husemann, Vorstandsvorsitzender der KZV Berlin dem Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses der KZV Berlin das Angebot „ein paar in die Fresse“ zu bekommen. Wenig später versuchte er auf Herrn Dr. Dohmeier-de Haan loszustürmen und unterbreitete ein neues Angebot, ihm „in die Eier zu treten“. Er musste bei dieser Szene unter einer Vielzahl von Zeugen von Freunden und Helfern zurückgehalten werden, seinem Angebot Taten folgen zu lassen, bevor Herr Dr. Dohmeier-de Haan zu diesen Angeboten Stellung nehmen konnte.

Die ironische Distanz in diesen Zeilen kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich unser aller KZV-Vorsitzender einmal mehr als der Schulhof-Rüpel aufgespielt hat, den wir kennen. Wer sich wie ein Kneipen-Schläger aufführt, wird sich kaum als Repräsentant aller Vertragszahnärzte eignen.

Nun, das wissen wir – und wir erzählen es weiter.

Uns Angst machen und einschüchtern – davon sollte Herr Dr. Husemann nicht einmal träumen.

Und weil der Verband der Zahnärzte von Berlin davor selbst langsam Angst bekommt, bauen seine Helfershelfer ein Ablenkungsmanöver, eine Schwalbe nach der anderen.

Gerhard Gneist

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P.S. Dass Herr Dr. Kopp den Frontstadt-Geist des Kalten-Krieg-Berliners vermisst, haben wir verschiedentlich zur Kenntnis genommen. Dass er in seiner Not in der Jugend auch nicht vor politischen Gegnerinnen Halt machte, soll gerne ergänzend aufgemerkt werden.

Wenn er seine damalige Flamme aber heute als „schwarzhaarige Beleibte“ und „Gelegenheitsursache“ bloßzustellen versucht – nun, das ist ganz mieser Stil – den wir allerdings auch schon kennen.

Und angesichts eines solchen Charakter-Titans fragen wir uns natürlich, wie er sich damals in der SEW-WG verhalten hat, wenn er sehr oft die Reaktionen auf den „Schwarzen Kanal“ erleben durfte (wo er doch nur kurzfristig in diese Szene eintauchte)? Mit den Wölfen mitgeheult? Oder die freiheitlich-demokratische Grundordnung ein ums andere Mal verteidigt, auf die Gefahr hin, auf dem Sofa übernachten zu müssen? Auch die Antwort auf diese Frage kann man sich recht einfach ausrechnen…

PPS. Danke auch noch für die Information. Karl-Eduard von Schnitzler hieß er also. Die meisten haben mehr als den Vornamen gar nicht mitbekommen vor dem Umschalten nach dem alten Film.